Gibt es unter den verschiedenen Stillpositionen eine, die allgemein als die beste anerkannt ist?
Die Antwort ist nein. Jede Mutter hat ihren eigenen Favoriten, den, mit dem sie sich am wohlsten fühlt. Deshalb ist es am besten, verschiedene Positionen auszuprobieren, bevor du die beste für dich und dein Baby findest.
In jedem Fall solltest du dafür sorgen, dass du und auch dein Kind sich wohl fühlen.
Halte alle Dinge, die du brauchen könntest, in deiner Nähe: eine Flasche Wasser, eine Zeitschrift, ein Buch, die Fernbedienung des Fernsehers.
Im Folgenden findest du einige Tipps des Gesundheitsministeriums, die deinem Baby helfen, sich gut an der Brust festzusaugen:
- das Gesicht des Säuglings sollte der Brust zugewandt sein, wobei Kopf, Schultern und Körper in einer Linie liegen
- die Nase oder Oberlippe muss sich vor der Brustwarze befinden
- das Baby muss die Brust leicht erreichen können, ohne sich strecken oder drehen zu müssen
- Bringe das Baby immer zur Brust, nicht umgekehrt.
Gibt es eine richtige Stillposition?
Es gibt keine Position, die für das Stillen richtig oder falsch ist: Jede Mutter findet ihre eigene ideale Position, wichtig ist, dass sie für euch beide bequem ist.
Das Wissen um die verschiedenen Stillpositionen kann dir helfen, die für dich und dein Baby beste Position zu finden, und du kannst auch bei Veränderungen deiner normalen Routine flexibler sein.
Zum Beispiel, wenn du außer Haus bist, oder bei Problemen wie Brustentzündung oder Reflux des Babys.
9 bequeme Positionen zum Stillen
Im Folgenden findest du eine Liste der bequemsten Stillpositionen für dein Baby, von den klassischsten bis zu den ungewöhnlichsten.
Letztere sind in bestimmten Situationen besonders nützlich, z. B. bei Reflux des Babys oder bei einer besonders großen Brust.
1. das Stillen im Liegen
Die erste Stillposition, die Mütter direkt im Krankenhausbett erfahren, ist in den meisten Fällen die liegende oder halb liegende Position.
Die Mutter liegt und das Baby lehnt sich an sie, über ihre Brust und ihren Bauch.
Das Baby bewegt sich instinktiv zur Brust und versucht, sich anzulegen. Es handelt sich um einen angeborenen Reflex, der durch den Hautkontakt mit der Mutter und die Schwerkraft stimuliert wird und dem Baby hilft, sich anzulegen und still zu halten.
Wann diese Position bequem ist:
- Das Kind hat Schwierigkeiten, sich in anderen Positionen festzuhalten.
- Es mag es nicht, wenn sein Kopf während der Fütterung berührt wird.
- Die Brüste der Mutter sind sehr groß.
- Die Milchabgabe ist kräftig.
2. halb liegende Position
Eine vielleicht bequemere Variante der liegenden Position ist die halb liegende Position. Das heißt, dass du deinen Oberkörper mit Hilfe von Kissen oder einer Rückenstütze ein wenig anhebst.
Auf diese Weise kann die Mutter ihr Baby sehen.
3. die Rugby Position
Der Name dieser Stillposition rührt daher, dass das Baby auf der Seite gehalten und mit einem Arm gestützt wird, ähnlich wie bei einem Rugbyball.
Diese Position hat mehrere Vorteile: Der Griff ist fest, das Baby fühlt sich sicher und die Mutter kann sein Gesicht sehen.
Wann diese Position bequem ist:
- Für Mütter, die einen Kaiserschnitt hinter sich haben.
- Für Mütter mit besonders großen Brüsten.
- Im Falle von Zwillingen, weil beide gleichzeitig gestillt werden können.
4. die Vierfüßlerposition
Bei dieser Stillposition liegt das Baby auf dem Rücken, während die Mutter im Vierfüßlerstand über ihm kniet und die Brustwarze in seinen Mund hängen lässt.
Das ist sicherlich nicht die bequemste Position, vor allem wenn man unterwegs ist. Aber in einigen Situationen kann es eine gute Lösung sein:
- Bei Brustentzündungen, wenn es am besten ist, die Brust nicht zu quetschen oder zu berühren.
- Obwohl es wissenschaftlich nicht bewiesen ist, wenden viele Mütter diese Position bei verstopften Milchgängen an, weil sie glauben, dass die Schwerkraft dabei hilft, sie zu entstauen.
5. vertikale oder Koala-Stillposition
In der vertikalen oder Koala-Stillposition liegt das Baby rittlings auf dem Oberschenkel oder der Seite der Mutter und hat somit einen geraden, vertikalen Rücken und Kopf.
Diese Position ist bei älteren Kindern, die sich bereits selbstständig aufsetzen können, einfacher, während bei einem Neugeborenen natürlich viel Unterstützung durch die Mutter erforderlich ist.
Wann diese Position bequem ist:
- Bei Kindern, die an saurem Reflux leiden, ist es am besten, sie aufrecht zu halten.
- Wenn das Kind an einer Ohrenentzündung leidet, da das Hinlegen in der Regel Schmerzen verursacht.
- Sie kann auch bei Kindern mit Ankyloglossie oder vermindertem Muskeltonus hilfreich sein.
6. die Wiege-Position
Dies ist die klassische Position, die erste, die uns in den Sinn kommt, wenn wir über das Stillen sprechen.
Die Mutter sitzt mit dem Baby im Arm in einer horizontalen Position, wobei sein Rücken, Kopf und Nacken auf ihrem Unterarm ruhen.
Idealerweise solltest du ein Stillkissen wie Koala Hug Baby verwenden, um das Gewicht des Babys zu stützen und deine Arme, Schultern und deinen Rücken zu entlasten.
Außerdem wird auf diese Weise der Kopf des Babys weicher gestützt als auf dem Arm der Mutter. Dies ist ein wichtiger Faktor, um zu helfen, eine positionelle Plagiozephalie zu verhindern.
7. Die traverse Position
Dies ist die Wiegeposition mit einer Variation: Der Arm, der das Baby stützt, liegt gegenüber der Brust, an der es angelegt ist. Auf diese Weise kann die Mutter ihr Neugeborenes besser unterstützen.
Es ist besonders für sehr kleine Babys geeignet, z.B. für Frühgeborene.
8. auf der Seite liegend
In dieser Position liegen das Baby und die Mutter auf der Seite nebeneinander, Bauch an Bauch.
Es ist eine bequeme Stillposition für das nächtliche Stillen oder auf der Couch.
Es ist ideal bei Kaiserschnitt oder vorhandenen Nähten.
9. das Stillen im Tragetuch
Es ist nicht speziell für das Stillen konzipiert, aber das Tragetuch kann auch unterwegs bequem zum Stillen verwendet werden.
Wichtig ist, dass du das Gesicht des Babys sehen kannst, um dich zu vergewissern, dass es in der richtigen Position ist.
Hast du eine dieser Positionen schon einmal ausprobiert? Welche findest du am besten?
Wenn du Zweifel an der richtigen Stillposition für dein Baby hast oder wenn Komplikationen wie Rhagaden oder Mastitis auftreten, empfehlen wir dir, deine Hebamme oder eine Stillberaterin zu konsultieren.